Bis Heute
von 1972 bis Heute

In den letzten mehr als dreißig Jahren haben sich unsere Gemeinden von Grund auf verändert.
Durch gesamtgesellschaftliche Prozesse und die immer stärkere Zuwanderung von Migranten, ist die Zahl der Christen insgesamt zurück gegangen. In Frankfurt gehört heute nur noch jeder zweite Einwohner einer der beiden großen Kirchen an.
Auch die Zahl der Gemeindemitglieder in St. Bernhard war auf etwa 5.000 gesunken. Ein besonderes Problem stellt dabei die verloren gegangene Kontinuität dar. Vor allem die Arbeitsbedingungen in unserer Stadt verursachen eine hohe Fluktuation der Bevölkerung, auch der Katholiken. Bis zu 20 % der Gemeindemitglieder werden jährlich durch Wegzug und Zuzug ausgetauscht, wodurch die Bindungsbereitschaft der einzelnen erheblich geringer geworden ist. Davon ist vor allem die Altersgruppe der 20 – 40jährigen betroffen, die allein ca. 45 % unserer Gemeindemitglieder stellen.
Entsprechend klein geworden ist die Zahl derer, die schon seit Jahrzehnten in der Gemeinde wohnen. In der Gemeinde leben von der Gesamtzahl her zu wenig Kinder und ältere Menschen. Das stellt uns vor ganz neue seelsorgliche Herausforderungen.

Gegenwärtig erleben wir in der Struktur unserer Gemeinden eine Konzentration. Einzelne Gemeinden schließen sich mit benachbarten Gemeinden zusammen oder werden ganz aufgelöst. Nicht mehr jede Gemeinde hat einen eigenen Pfarrer. Pastorale Räume werden gebildet, in denen Gemeinden in einzelnen Stadtteilen pastoral kooperieren sollen. Darin einbezogen sind auch die Gemeinden von Katholiken anderer Muttersprache.

Seit dem Jahr 2005 bildet die Pfarrei St. Bernhard zusammen mit den Pfarreien Allerheiligen, St. Michael und den beiden Muttersprachengemeinden der Portugiesen und der Spanier den „Pastoralen Raum Nordend-Ostend“. Die portugiesische Gemeinde feiert schon seit mehr als 30 Jahren ihre Gottesdienste in der Pfarrkirche St. Bernhard.

Die Pfarrei St. Michael ihrerseits wurde zum 01. Juli 2007 aufgelöst, ihr Gebiet den benachbarten Gemeinde St. Bernhard, St. Josef und Christopherus zugeordnet. Die Zahl der Gemeindemitglieder in St. Bernhard hat sich damit um ca. 1.300 erhöht.

1990 wurde der letzte Kaplan aus der Gemeinde verabschiedet. Bis dahin hatten insgesamt 58 Kapläne in der Gemeinde das Wirken der Pfarrer nach Kräften unterstützt und bedeutende seelsorgliche Akzente gesetzt. 43 Neupriester sind aus der Gemeinde hervorgegangen und haben in anderen Gemeinden des Bistums, irgendwo in der deutschen Kirche oder im Bereich der Weltkirche gewirkt.

Seit vielen Jahren schon sind Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus den neuen pastoralen Berufen der Kirche (Gemeinde- und/oder Pastoralrefentinnen/referenten) in der Gemeinde eingesetzt und von ihr angenommen worden. Sie leiten verantwortlich wichtige Bereiche der Seelsorge und übernehmen auch zunehmend Aufgaben im Bereich des Gottesdienstes.

Im Jahr 2008 (dem 101sten seit der Gründung) sieht sich die Gemeinde St. Bernhard hineingestellt in einen Prozeß der Neuorientierung der seelsorglichen und gemeindlichen Arbeit im Bereichen der Stadtkirche Frankfurt.

Die kommenden Aufgaben erfordern eine breite Mitverantwortung aller Gemeindemitglieder und Freunde, damit auch künftig Kirche konkret erlebt und erfahren werden kann.

Raimund Falk, Pfarrer

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