Bis 1956
von 1926 bis 1956

Nachfolger von Dr. Joseph Quirmbach wurde Pfarrer Alois Eckert

Der Tradition des Sozialkatholizismus um die Rhein-Mainische Volkszeitung verpflichtet gelang es Pfarrer Eckert, eine große Zahl von haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zu gewinnen und in der Gemeinde selbst zu aktivieren.
Mit den Plänen für den Bau eines Kindergartens, die dann 1935 realisiert wurden, betonte er seine Sorge um den Menschen von klein auf. Hoffnungsvolle Ansätze einer umfangreichen Kinder- und Jugendarbeit zu Beginn der dreißer Jahre wurden bald durch die Aktivitäten der NS-Machthaber zunichte gemacht. Pfarrer Eckert und seine Freunde bemühten sich, kirchlichen Widerstand anzuregen und zu formieren.
Er selbst, seine Kapläne und andere Mitarbeiter hatten wiederholt unter Verfolgungsmaßnahmen zu leiden. Diese fanden ihren Höhepunkt, als Pfarrer Eckert 1937 zu einer halbährigen Gefängnisstrafe verurteilt wurde, weil er sich geweigert hatte, die Pfarrkirche aus Anlaß eines nationalsozialistischen Gedenktages zu beflaggen, und als ein Jugendgruppenleiter der Gemeinde, Bernhard Becker, nach Folterungen in der Untersuchungshaft zu Tode kam.

In diesen Jahren wurde die Pfarrkirche St. Bernhard zu einem Ort der Begegnung und des Widerstandes. Die monatlichen Jugendpredigten haben ungezählten jungen Menschen weit über die Grenzen der Gemeinde hinaus Orientierung und Hilfe gegeben. Namhafte Jugendseelsorger haben in unerschrockener Wiese hier die Botschaft des Reiches Gottes verkündet.

Schwere Bombenangriffe in den Jahren 1943 bis 1945 zerstörten mehr als 40% der Häuser in der Gemeinde.

Tausende von Gemeindemitgliedern kamen in den Trümmern um.
Maßnahmen der Evakuierung, die vielen das Leben retteten, führten zu einem fast völligem Erliegen des Gemeindelebens.


Nach Kriegsende galt es deshalb zuerst die Gemeinde wieder zu sammeln.
Gleichzeitig wurde versucht, durch eine Reihe bewundernswerter sozialer Initiativen der notleidenden Bevölkerung zu helfen.

Die Einrichtung einer Wärmestube und einer Suppenküche, die Errichtung eines Kinderhortes, der Bau von Wohnungen und die Förderung entsprechender Aktivitäten kennzeichnen die Schwerpunkte des Gemeindelebens in diesen Jahren des Neubeginns und des Wiederaufbaus.



Pfarrer Eckert leitete die Gemeinde bis zum Jahre 1950. Die Berufung zum Stadtpfarrer stellte dann sein vorbildliches Wirken in den Dienst einer noch größeren Öffentlichkeit, wo er noch bis 1965 wirkte. Er verstarb im Jahre 1969.


Mit Pfarrer Dr. Alois Kirchgäßner, der die Leitung der Gemeinde am 20. April 1950 übernahm, wurde das Pfarrhaus in der Koselstraße Sitz einer neuen Priestergemeinschaft, aus der sich das Oratorium des Heiligen Phillip Neri entwickelte.

Dr. Alois KirchgäßnerPfarrer Dr. Kirchgäßner wurde zu einem Wegbereiter der liturgischen Erneuerung in den 50er Jahren. Mit dem inneren Auf- und Ausbau der Gemeinde, den er zielstrebig förderte, wuchs sie auch äußerlich wieder auf ca. 19.000 Mitglieder. So bereitete er den ursprünglich schon vor Kriegsbeginn geplanten Neubau einer weiteren Kirche im Norden der Gemeinde vor.

Mit der Konkretisierung dieser Pläne wurde 1954 die Gemeinde St. Michael gegründet, die mit St. Bernhard und der Pfarrei Allerheiligen heute den Pastoralen Raum 4 bildet. Pfarrer Kirchgäßner leitete zwei Jahre lang beide Gemeinden, bis er 1956 dem Oratorium, das bereits 1954 nach St. Michael in neugebaute Räume umgezogen war, folgte.

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