Uganda

Liebe Gemeindemitglieder und Freunde der Pfarrei St. Bernhard,

hier finden sie den aktuellen Brief aus Uganda von Schwester Marlis Gaul:

Brief aus Uganda von Schwester Marlis Gaul im Mai 2011

Und im folgenden die Worte unseres Altbischofs Franz Kamphaus:

 

"Für die Armen etwas zu tun, ist wichtig. Mit ihnen zu handeln, ist wichtiger."
Bischof Franz Kamphaus

Liebe Brüder und Schwestern aus der Gemeinde!
Liebe Freunde der Pfarrei St. Bernhard!

Um für die Armen etwas zu tun, vor allem aber um mit ihnen zu handeln, wurde aus dem Geist einer geschwisterlichen Solidarität 1981 in unserer Gemeinde die Sommer-Aktion

“1 URLAUBSTAG FÜR UGANDA”

geboren. Im Geist dieser Solidarität bitten wir auch in diesem Jahr zu Beginn der Urlaubszeit erneut um Ihre Beteiligung an dieser Aktion.

Sie erinnern sich: Mit dieser Aktion konnten wir seit nunmehr siebenundzwanzig Jahren tausenden von Menschen in dem ostafrikanischen Land Uganda die für sie lebensrettenden und lebenserhaltenden Medikamente zukommen lassen.

Dort ist Schwester M a r l i s G a u l tätig, die aus unserer Gemeinde stammt und zur Gemeinschaft der ”Schwestern Unserer Lieben Frau von Afrika” gehört, auch ”Weiße Schwestern” genannt.

Damals, vor 29 Jahren, als sie mitten in den Wirren des ugandischen Bürgerkrieges die Sorge für das Buschhospital in Kilembe üernehmen musste, hatte sie uns das erste Mal um Hilfe gebeten. Und dank unserer Hilfe konnte dort eine große Zahl von verwundeten und schwer kranken Menschen gepflegt und mit Medikamenten versorgt werden, Opfer des Bürgerkrieges und der in seinem Gefolge auftretenden Epidemien und Hungersnöte.

1988 ist Schwester Marlis Gaul an leitender Stelle mitverantwortlich für die Versorgung aller kirchlichen Krankenhäuser in Uganda mit Medikamenten. Im “Joint Medical Store” in Kampala, der Hauptstadt Ugandas, wird diese Hilfe koordiniert. Zwischenzeitlich war die Lage in Uganda zwar stabiler geworden. Doch Schwester Marlis musste immer wieder von neuen Sorgen berichten.

Die dramatische Entwicklung der in den afrikanischen Ländern noch immer sich ausbreitenden Immunschwäche-Krankheit AIDS und aller Folgeerkrankungen, die sich in ihrem Umfeld ergeben, stellt sie und ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter vor kaum lösbare Aufgaben: Wirksame und bezahlbare Medikamenten und Pflegehilfsmittel müssen beschafft und vor allem an die Menschen verteilt werden, die dafür keine Eigenmittel aufbringen können.

Hinzu kommt die Sorge für wenigstens einige aus der großen Zahl der Waisenkinder, deren beide Elternteile an der noch immer nicht heilbaren Krankheit Aids gestorben sind

Für eines dieser Kinder hatte der Pfarrgemeinderat schon 1995 die Patenschaft übernommen. Wir stellen dabei vor allem die Mittel für eine angemessene Schulbildung zur Verfügung. Mittlerweile zehn (!!!) weitere Patenschaften dieser Art wurden und werden von Gemeindemitgliedern und Freunden unserer Pfarrei finanziert.

Die noch immer andauernden kriegerischen Auseinandersetzungen im Norden und Nordwesten des Landes, wo oft zwangsrekrutierte Kindersoldaten eingesetzt werden, machen immer wieder auch eine Soforthilfe für die unschuldigen Opfer, meist ebenfalls Kinder, erforderlich.

1999 hat Schwester Marlis zusätzlich um konkrete Hilfe gebeten für das "Makeere Bakateyamba’s Home", ein Pflegeheim für körperlich und geistig schwerstbehinderte Menschen in Nalukulongo, einem Vorort der ugandischen Hauptstadt Kampala. Diese Menschen gehören zu den Ärmsten der Armen, weil sie die letzten sind, denen Hilfe zuteil wird.

Wir konnten die Beschaffung u.a. von neuen Rollstühlen, Matratzen, Bettdecken, Kühlschränken, Waschmaschinen, Kochtöpfen und Thermoskannnen finanzieren. Unsere Hilfe ging auch in die Mitfinanzierung zweier wichtiger Projekte des Heims: der Errichtung eines neuen Regenwasser- Auffangsystems, dem Aufbau einer kleinen Hühnerfarm und einer Schweinezucht, die der Beschaffung von Eigenmitteln dienen soll.

Auf Schautafeln im hinteren Teil der Pfarrkirche zeigen wir Fotos von Bewohnern des Heims und von den Projekten, sowie Beispiele medizinischer Hilfe für Menschen in konkreten Notsituationen.

Dank Ihrer Hilfe also haben wir Schwester Marlis - und über sie ungezählten Menschen - wieder wirksam helfen können

Neue Hilfe erfordert jetzt auch die akute Hungersituation infolge der Welternährungskrise, über die die Medien in den letzten Jahren berichten, die besonders die afrikanischen Länder, darunter Uganda, voll trifft.

Im Jahr 2007 wurden von Ihnen im Rahmen unserer Aktion z. Bsp. insgesamt 30.476,- Euro (!!!) gespendet.
Der Gesamtbetrag, den unsere Aktion seit ihrem Beginn im Jahre 1981 erbracht hat, beläuft sich mittlerweile auf 635.838,- Euro (!!!) (Stand 2008).

Wieviel konkrete Hilfe durch unsere Aktion möglich wurde, vermag niemand zu ermessen. Im Namen von Schwester Marlis und der Menschen in Uganda danken wir Ihnen allen sehr herzlich.

Mit Schwester Marlis stehen wir über Telefon, Fax und E-Mail in ständigem Kontakt. In einem ausführlichen Bericht an Pfarrer Falk, den wir in Auszügen diesem Aufruf heute beilegen, gibt sie uns wieder Einblicke in ihre Arbeit und in die Verwendung der Gelder aus unserer Aktion.

Unser Pfarrgemeinderat bittet Sie auch in diesem Jahr wieder herzlich um Ihre Beteiligung an unserer Sommer-Aktion.

Spenden bitte überweisen für “Kath. Pfarrgemeinde St. Bernhard”

  • Konto 533 36-603 bei der Postbank Frankfurt, BLZ 500 100 60
  • Konto 405 469 bei der Frankfurter Sparkasse, BLZ 500 502 01.

Bitte Kennwort ”UGANDA” angeben. Zuwendungsbestätigung/en stellen wir bei Angabe der Adresse auf Wunsch gerne aus. Ihre Spende können Sie während der Öffnungszeiten auch persönlich im Pfarrbüro, Eiserne Hand 6, abgeben. Während der Ferienzeit ist auch der Opferstock am Mittelportal der Pfarrkirche für die Aktion bestimmt.

Wir wissen, dass es in der ganzen Welt - und auch in unserem eigenen Bereich - viele andere und dringende Notwendigkeiten gibt. Dennoch bitten wir Sie: helfen Sie uns, in Uganda weiter zu helfen - durch den Gegenwert eines Urlaubstages. Vielleicht wird dadurch Ihr eigener, wohlverdienter Urlaub um einen wichtigen Aspekt reicher. Wir wünschen Ihnen allen gesegnete Ferientage und eine gute Erholung.

Christliche Liebe
wird erst richtig geprüft,
wenn Hilfe nicht mehr
ohne Verzicht möglich ist.